
Prianhas fischen, im Amazonas baden, 4500er besteigen und am Strand chillen... so könnte man meinen unheimlich aufregenden, aber auch anstrengenden Urlaub mit Jochen in Peru beschreiben.
Unsere Reise war schon lange geplant um Ende Februar kam Jochen dann auch endlich in Lima am Flughafen an. Trotz tausender von Menschen, haben wir uns recht schnell gefunden und wurden mit Namensschild von Martin, unserem privaten Taxifahrer direkt abgeholt. Die erste Nacht verbrachten wir in Lima, in der Inkalodge, einem sehr empfehlenswerten Hostal.

Nachdem wir die erste Stadtbesichtigung in Miraflores unternommen haben, ging es am nächsten Abend direkt mitten in den Djungle nach Iquitos. Nach einer Übernachtung dort wurden wir am nächsten Morgen mit einem Mototaxi abgeholt und zum Hafen gefahren. Dort startete unsere 3 tägige Tour mitten in den Urwald. Mit einem Motorboot ging es 3 Stunden den Amazonas flussabwärts, schliesslich kamen wir in unserer gemütlichen, aber doch sehr einfachen Behausung (Holzhütten) an. Von dort aus unternahmen wir Exkursionen zum Fischen, Delphine beobachten (ja, im Amazonas schwimmen rosa Delphine!) und Nachtwanderungen im Urwald. Wir wurden dazu überredet, im Amazonas zu schwimmen (ein Seitenarm)... nach langem hin und her bin ich reingesprungen, aber die braune Brühe ist schon ekelig, und wenn man bedenkt, dass es dort nicht nur Anakondas und fleischfressende Fische gibt, sondern auch Bakterien, die einem die Harnröhre raufschwimmen... naja...




Nach einem Vormittag in Lima (schönes Stadtzentrum aber scher zu finden) kauften wir uns ein Ticket nach Huaraz in den Anden. Diese Stadt liegt in einem Tal zwischen der Cordillera blanca (schneebedeckt) und Cordillera negra (ohne Schnee). Wir klingelten ein einem gemütlichen, familiären Gasthaus, das uns empfohlen wurde, sie hatten tatsächlich noch ein Zimmer frei, denn hier ist gerade Nebensaison. Wir buchten einen Touriausflug für den nächsten Tag und fielen nach einer 16 Stündigen Busfahrt mit einem Economybus todmüde ins Bett. Unser Ziel, den Huascaran (der höchste Berg Perus) zu sehen, hatten wir zwar erreicht, aber der Rest der Tour konnte man einfach nur vergessen... Kaffefahrtähnlich.


Von Huaraz aus ging es wieder über Lima (der Zentralknotenpunkt) diesmal Richtung Süden nach Huacachina, einer kleinen Oase in den Dünen nahe Ica. Wir schossen mit unseren Boards die steilen Hänge hinunter und düsten mit einem Buggy durch die unfassbare Sandwüste - ein MUST und ein Riessenspass! In einer anderen Oase pflückten wir frische Feigen, Mangos und Trauben von Bäumen und Sträuchern und genossen den Sonnenuntergang über den sanften Hügeln.

Einen Tag später ging es auch schon weiter nach Nasca, wo wir uns spontan einer Gruppe anschlossen, um über die berühmten Nascalinien mit einer Cessna zu fliegen. Nun, ich würde mal sagen, es war kein Highlight, die eingeritzten Linien der Incas in den Steinboden erscheinen aus der Luft viel kleiner, also auf all den Postkarten, die man dort an jeder Ecke kaufen kann. Dennoch fand ich es eindrücklich, wie diese Menschen vor hunderten vor Jahren diese Linien in Gestalt von Condor, Affe, Spinne, etc. so symmetrisch gestalten konnte. Erst vor ca 50 Jahre wurden diese dann per Zufall entdeckt, als ein Pilot darüberflog. Nach 30min Flug war ich unendlich froh, wieder festen Boden unter mir zu haben, es wird einem einfach nur schlecht, bei dem geschaukel von links nach rechts, so dass jeder mal einen Blick auf die Linien werfen kann...

Über nacht furen wir nun 14 Stunden direkt nach Cusco, wo wir uns natrülich Machu Picchu, die alte Inkastätte anschauen wollten. Leider hatten die Peruaner genau an diesem Tag beschlossen, einen Generalstreik zu begehen, so dass wir dort einen Tag ohne jegliche Aktivität festsassen, was jedoch nach dem ganzen Reisestress auch einmal sehr annehmlich war.



Wir durchschlenderten die tolle Innenstadt mit ihren vielen kleinen Gäßchen und konnten am abend jedoch doch noch 2 Karten für den Zug am folgenden Tag nach Aguas Calientes ergattern - allerdings zu einem überteuerten Preis für weisse Touris, die in letzter Sekunde ohne vorzuplanen unbedingt auf diesen heiligen Berg wollen. ABER: es war jeden Cent wert, denn allein die Zugfahrt war wunderschön. Man schlängelt sich durch ein grünes Tal hinunter, vobei an Wasserfällen, Bauernhöfen und tiefen Schluchten. In Aguas Calientes angekommen (4stündige Bahnfahrt) schnappten wir uns den nächsten Bus hoch nach Machu Picchu. Die Aussicht von oben auf den Berg war einfach beeindruckend. Wir hatten gar keine Lust uns durch die Menschenmassen in den Ruinen zu quälen und genossen einfach den Blick von einem entfernteren Plätzchen, wo uns sogar Lamas und ein Babyalpacke besuchen kamen.


An unserem letzten Tag schliesslich fuhren wir früh morgens zurück nach AQP. Ich wollte Jochen unbedingt noch unsere Sozialprojekte zeigen, und so fuhren wir mit einem privaten Taxi hoch nach Villa Cerillos, wo uns die Kinder mit offenen Armen empfingen. Wir hatten Bananen zum Nachtisch mitgebracht, die die Kleinen gierig verschlangen. Auch die Schule Villa Cerillos besuchten wir, doch dort sind gerade Sommerferien und die Bauarbeiten für ein neues Klassenzimmer sind in vollem Gang.

Zum krönenden Abschluss leisteten wir uns ein superleckeres Essen im Zigzag und trafen uns abends noch mit Irene, einer Freiwilligen in der Stadt, um auf unseren Abschied anzustossen.
Jochen ist nun noch einige Tage am Titicacasee unterwegs, bevor er am Sonntag wieder nach Hause fliegt.
Für mich war diese Reise deshalb so eindrücklich, da ich bisher nur ein Gesicht Perus kannte: nämlich die Steinwüste. So sahen wir nun den dichten grünen Djungle, die Küste und die schneebedeckten Anden und dies alles innerhalb von 2 Wochen.
Muchos saludos y un feliz día de los enamorados,
La Lenita
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