Montag, 24. März 2008

Ostern in Peru

Tägliche Prozessionen durch die Straßen, Messebesuche rund um die Uhr und die freudige Erwartung auf das bedeutende Fest der Christen prägen das Leben zu Ostern in Peru. Dazu gehört auch das Ausschankverbot und die Schließung der Diskotheken am Karfreitag. Menschen ziehen durch die Straßen, vergebend um ihre Sünden, vor ihnen die Pasos, auf denen sich zumeist eine Marienstatue oder eine Statue mit Kreuzwegszene befindet, die von den Nazarenos, den barfüßigen Büßern und Trommelorchestern begleitet werden.


Doch wie erleben die Kinder von Villa Cerillos in Arequipa diese Tage? Welche Bedeutung hat das Fest für die Kinder? Dazu wurden etwa 30 Kinder der Schule San Juan Apostol in Villa Cerillos befragt. Sie sollten kurz beschreiben, was das Besondere für sie an Ostern ist und wie sie die Feiertage verbringen.

Sinsio Ivonne, 12 Jahre alt :
“Semana Santa ist die Zeit der Erinnerung, in der du über deine Fehler nachdenkst und deine Fehler die du getan hast. In dieser Zeit soll man nur Gutes denken und etwas Gutes tun. Ich helfe meiner Mutter sehr viel, wir bereiten dann z.B. die Ostersuppe, Milchreis und viele andere leckere Sachen zu, aber rotes Fleisch gibt es nicht. Manchmal kaufen wir auch Eier, die wir dann bemalen und verstecken. Am Karfreitag und Ostersonntag gehen wir dann alle zusammen in die Messe und verbringen viel Zeit miteinander.”

Hermán, 14 Jahre alt:
“In der Heiligen Woche erinnern wir der Leiden Jesus, aber wir genießen auch das leckere Essen unserer Mutter und verbringen mit der Familie schöne Tage, z.B. mit Fußball spielen oder Karten spielen. Ich mag Ostern sehr gerne, besonders aber Karfreitag und Ostersonntag, weil ich dann Essen kann soviel ich möchte. Am Karfreitag treffen wir uns mit anderen Familien und schauen uns die “Passion Christi” an.”

Sofia, 13 Jahre alt:
“Zu Ostern gehen wir die 14 Kirchen besuchen, die die Stationen Christi symbolisieren, beklagen Judas und einige Leute gehen auch auf einen Hügel, um ihre Sünden zu beklagen. In Peru gibt es sehr viele Gerichte, aber meine Mutter kocht nicht alle, weil manches nicht in unserer Familie gegessen wird. An Ostern gefällt mir, dass sie dann so viele leckere Speisen kocht, die es sonst nicht gibt. Dann gibt’s auch „Caucau“. Ich mag es, wenn wir alle zusammen auf dem Hügel stehen und Gott nah sein können und uns für unsere Sünden entschuldigen.”

Entnommen aus dem viSozial Blog: www.visozial.org

Montag, 17. März 2008

Neuigkeiten aus Peru

Nun ist doch schon wieder ein Weilchen vergangen, seit dem ich das letzte Mal aus Arequipa berichtet habe. Es hat sich mittlerweile auch einiges ereignet!

Seit dem 29. Februar 2008 ist mein Praktikum bei viventura zu Ende. Es war für mich eine sehr lehrreiche, wenn aber auch oft nevenzehrende Zeit. Zu meinen Hauptaufgaben gehörte, das Patenschaftsprogramm und die Freiwilligen zu betreuen, einen neuen Blog zu gestalten, eine grosse Weihnachtskampagne zu organisieren und Sozialtouren zu den Projekten mit den Tourgruppen durchzuführen. Leider verstanden wir 3 Praktikanten uns nicht so toll untereinander. Ich war sehr froh, als ich daraufhin im Oktober Patricio kennengelernt habe. Er ist Deutsch-Peruaner, 32 Jahre alt und auch im Tourismus tätig. Er hat mich in dieser Zeit sehr unterstützt und mich vom Arbeitsalltag abgelenkt.



Sehr schnell war klar, dass ich nicht alleine nach Deutschland zurück wollte und so haben wir beschlossen, zusammen 'heim' zu kehren. So, und nun tief durchatmen und hinsetzen:

Wir werden Anfang Juni heiraten! Zuerst war der Plan in Peru zu feiren, doch nachdem meine Eltern nicht wirklich glücklich mit meiner Entscheidung waren, haben wir uns für Schopfheim entschieden. Auch Patos Familie versucht bei dem Fest dabei zu sein. Dadurch, dass Pato einen deutschen Pass hat, war es überraschenderweise relativ einfach alle Papiere zu besorgen. Diese müssen jetzt jedoch noch von mehreren Notaren und Ämtern legalisiert werden, bevor wir Mitte April nach Lima reisen müssen, um uns die letzten Stempel der dt. Botschaft abzuholen. Hoffentlich ist somit alles erledigt und wir können uns auf das Fest zu Hause feiern. Pato wird am 11. Mai nach Spanien fliegen, um dort noch Alejandro, einen Freund zu besuchen, bevor wir uns dann am 20. Mai am Flughafen in Basel treffen. Uns bleiben dann noch gut 3 Wochen, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Mittlerweile sind meine Eltern aber fast aufgeregter als ich und organisieren uns die komplette Hochzeit.

Geplant ist auf dem Standesamt in Hausen zu heiraten mit anschliessendem Segen des Pfarrers. Zum Mittagessen gehts in die Krone nach Wiechs und abends wird auf einem alten Bauernhof in Gschwend, mitten im Schwarzwald, gefeirt. Es wird sicher ein etwas anderes Fest, denn wir werden versuchen, beide Kulturen und ihre Bräuche einzubauen. Ich freu mich jetzt schon riessig drauf!

Ach, und der Heiratsantrag: 'sehr' romantisch im Colcacanon, 3 Monate nachdem wir beschlossen hatten uns zu ehelichen ;-)