Donnerstag, 27. Dezember 2007
Mittwoch, 26. Dezember 2007
Feliz Navidad, prospero ano y felizidad...

Ich wünsche euch ein schönes Weihnachtsfest und allen einen guten Rutsch in ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2008! Mann war das ein Fest, soetwas hab ich noch nie erlebt. Ich hab ja wirklich befürchtet, dass ich sterbenskrank vor Heimweh 3 Tage in meinem Bett liegen werde, aber es kam alles ganz anders. Ich wurde von Patricio's Familie (btw.: Pato ist mein deutsch-peruanischer Freund) zum Weihnachtsfest eingeladen. Auf 21h waren wir erst einmal zum Cocktail bei seiner Tante geladen. Doch Carlos, dem Vater fiel dann so gegen 21.30 ein, dass wir erst einmal den Truthahn abholen müssen. Also, Familie rein ins Auto, duftenden Vogel holen, und ab zur ersten Party. Dort gabs dann ein Gläschen Sekt mit tollem Blick auf die Stadt und Gespräche, von denen ich mal wieder die Hälfte nicht mitbekam. Plötzlich kam mir ein Weinbuch in die Finger, und siehe da, wir sind sogar in Peru bekannt für unsere Weissweine: das Markgräflerland, meine Wiege, wurde darin erwähnt!
Gegen 23h fuhren wir endlich zu Pato's Schwester, wo uns (endlich!) das Abendessen erwartete. Ich bin schier verhungert, aber es ist hier wohl so brauch, erst kurz vor Mitternacht zu Essen. Es gab mit Äpfel gefüllten Truthahn (pavo) mit Süßkartoffelpüree, Reis, Rindfleisch und Salate - ein Gedicht! Plötzlich, kurz vor 24h, gab es einen Aufruhr: Ohh, es ist gleich Mitternacht. Ich, naiv wie ich bin, frage: und was passiert um Mitternacht? Na, da ist Weihnachten. Gut, so hatte ich das natürlich noch nie gesehen. In der Krippe wurde das Jesuskind enthüllt, das bisher seit einigen Tagen zugedeckt dalag (so werden also Kinder geboren), es wurde geherzt und geküsst, wieder wurde Sekt aufgemacht und draussen gab es ein grosses Feuerwerk, so wie bei uns an Silvester. Dann endlich, kamen wir zum Kern des Festes: die Geschenke! Aber damit nicht genug. Als ich endlich gegen 2h morgens müde ins Bett fallen wollte, hiess es: Nein, jetzt gehts erst richtig los, du hast noch nicht unsere Geschenke ausgepackt... Stimmt, da war doch noch was ;-) Erst um 3h morgens wurde ich in unser Zimmer entlassen... Nein, wahrlich, so lange war ich an Weihnachten noch nie auf, auch wenn wir nach der Bescherung noch kurz bei Tessy vorbeigeschaut haben...
Der erste Weihnachtsfeiertag verbrachten wir dann größtenteils zu Hause im Bett, vorm Fernseher oder beim Essen... Leider ist der 26. Dez. hier kein Feiertag und so musste ich heute wieder arbeiten. Die Arbeit hielt sich aber in Grenzen, denn ich hab nebenher meine Tour mit Jochen zum Amazonas, zum Machu Pichu und an den Titicacasee organisiert ;-)
A propos Tour: Brasilien war einfach der Hammer! Eine riessen Stadt mitten in einem grünen Nationalpark. Bis auf einen kleinen Zwischenfall (wir wurden auf der Strasse von einer Frau mit Kind angebettelt. Als wir verneinten und uns umdrehten, blieb Isa leider stehen und fing sich eine gehörige Backpfeiffe ein), habe ich mich überhaupt nicht bedroht gefühlt. Auch die berühmten favelas, sahen nicht halb so arm aus, wie unsere pueblos jóvenes hier in Arequipa. Die einzige Gefahr geht von Banden aus, die ihr Territorium markieren. In Rio trafen wir eine Freundin von Isa mit ihrem Papa, die uns die nächsten Tage immer begleiteten und für so ziemlich alles aufkamen. An einem Morgen machte ich mich alleine auf zum sagenumwobenen Zuckerhut- ein Muss auf jeder Riotour! Der Blick ist gigantisch und man bekommt einen guten Einblick in die Stadt von oben. Nach einem faulen Nachmittag am Strand (und einem Caipi der mich augenblicklich ins Koma versetzte) gingen wir lecker Picana essen. Ein super Stück Fleisch, das einem direkt vom Spiess auf den Teller geschnitten wird. Am folgenden Tag unternahmen wir eine Taxifahrt durch die Stadt hoch zur Christusstatue (die sich übrigens nicht auf dem Zuckerhut befindet) - einmalig! Abends durfte natürlich die obligatorische Shoppingtour in Rio nicht fehlen, doch ich war ein bischen von dem Modestil in Brasilien enttäuscht... sehr uneuropäisch. Dafür erstand ich mir aber einen Bikini im brasilian cut... sehr gewagt. Ich dachte, ach für 8 Euro nehm ich das Ding mit ohne zu probieren, leider sind die Höschen doch etwas eng geschnitten, aber hier kann ich mich ja trauen, kenn mich ja keiner. Alles in allem waren es 3 wunderschöne Tage in Brasilien. Rio ist eine sehr lebenswerte Stadt und wenn die Hürde Portugiesisch nicht wäre, wüßtet ihr, wo ihr mich als nächstes finden könntet...
Seid gedrückt und ich hoffe, bald wieder was von dem ein oder anderen von euch zu hören!
Lenita
Donnerstag, 29. November 2007
Si, yo vivo!

Aber - ich lebe noch, und das sehr gut sogar ;-)
Seit einigen Wochen bin ich quasi Nachbarin des deutschen Konsuls (der übrigens Amerikaner ist), hab gut und gerne 3 Kilogrämmchen zugenommen, geniesse die ersten Schneefälle auf den Vulkanen (ja! Es hat sogar schon einmal geregnet vor ein paar Tagen... leider ein Tropfen auf den heissen Stein) und bin sehr damit beschäftigt, unsere neue Homepage zu gestalten (die morgen online gehen soll)... Mann, was für ein Monat! Letzten Donnerstag wurde die neue viventura-Seite online geschaltet, und plötzlich war unser viSozial-Blog im Internet weg... gestern ist er zum Glück wieder aufgetaucht und wir konnten mit unserer Arbeit fortfahren. Die Infos über unsere Sozialprojekte sind nun sehr viel ansprechender gestaltet, mit vielen neuen Fotos und sogar Videos zu den Projekten.
Also ob dies nicht genug gewesen wäre, musste ich nebenbei noch unsere Weihnachtskampagnen in Arequipa, Puno und Capachica organisieren. Wir entschiden uns, allen Kindern warme Fleecejacken zu schenken, doch dies zu managen, war ein größerer Aufand als gedacht, denn ich musste erst mal alle Größen der Kleinen ausfindig machen. Die meisten Projekte liegen allerdings 8 Stunden von Arequipa entfernt, dort gibt es kein Telefon geschweige denn Internet und somit hapert es oft an der Kommunikation... Ende gut, alles gut, wir konnten die Jacken für über 500 Kinder bestellen und werden sie morgen abholen.
Am Sonntag fahren wir dann nach Capachica (bei Puno) am Titikakasee, veranstalten Fussballtourniere, zeigen, wie man sich die Zähne putzt, eine Ernährungswissenschaftlerin hält Vorträge über richtige Ernährung und natürlich werden auch Geschenke an die Kinder verteilt. Übernachtet wird bei den Familien in ihren Adobehütten (aus ungebranntem Lehm) und da kann es dann nachts so richtig kalt werden... brrr... ich freu mich jetzt schon auf die Kakerlaken...
Damit nicht genug: Wir kommen am Dienstag nacht zurück und Donnerstag werde ich mit einer Freundin für 6 Tage nach Brasilien fliegen. Zuerst besuche ich dort eine Freundin in Sao Paulo, die ich damals im Hofbräuhaus kennengelernt habe, danach fahren wir mit dem Bus (4 Stunden) nach Rio de Janeiro: Sex (naja, den Männern darf man ja wohl noch hinterher gucken, oder?), Drugs (Caipi) and Samba!!!
Vielleicht liegt es an meinem schlechten Verhandlungsgeschick, aber leider muss ich über Weihnachten-Neujahr arbeiten. Wie ich die Feiertage verbringen werde, ist noch ungewiss: ich seh mich schon mit einer Flasche Pisco und einem Burger einsam vorm Fernseher liegen, aber ich hoffe, so schlimm wirds nicht kommen. Aber, alles nicht so schlimm, am 28. Januar kommt mich Jochen endlich besuchen, wir haben einen tollen Trip durch Peru geplant.
Ich drück euch alle ganz doll und lasst mal wieder von euch hören!
Dienstag, 6. November 2007
Grupo 5 in La Paz
Die Tour glich einer Odyssee... Mit 12-stündiger Verspätung erreichten wir endlich La Paz/Bolivien. Leider hatten wir dadurch auch einen ganzen Tag verloren, und konnten nicht wie geplant das Strassenkinderprojekt und das viventura-Büro besuchen. Die Fahrt zog sich ewig hin, und wir befürchteten sogar, an der Grenze im Bus übernachten zu müssen, weil diese nämlich normalerweise abends um 20h schliesst, es aber schon nach 23h war. Auch hatten einige Tage zuvor Strassenkämpfe stattgefunden, bei denen scharf geschossen wurde. An der Grenze bangten alle um ihr Visum, unsere 2 Franzosen Nico und Christine mussten sogar den Grenzbeamten bestechen, so dass sie uns Land gelassen wurden...ja, hier sind leider alle korrupt...
Nach einer Mütze voll Schlaf sah die Welt am nächsten Morgen doch schon wieder viel besser aus. Wir gönnten uns ein Luxusfrühstück mit frischen Säften, Pancakes, Eiern, Milchkaffee und allem drum und dran für unglaubliche 3 Euro! Danach gings ins Stadtzentrum, vorbei an alten Kolonialbauten, halb zusammengestürzten Häusern, im Hintergrund die verschneiten Berge der Anden - traumhaft.
Nach der Einweisung in die Mountainbiketour, gönnten wir uns einen Kinobesuch (1,50$): Evo Morales. Dies ist der heutige Präsident Boliviens und der erste Einheimische, der als Staatsoberhaupt in Südamerika gewählt wurde. Aus diesem Kinobesuch entwickelte sich unser running-gag: evo-huevo, nur Helden essen Eier - und wir sind Helden! Es lebe Grupo 5!
Bei einem Guerillakrieg wurde Evo schwer verletzt, lag im Graben und schluchzte nur noch 'eieiei' (=aua auf spanisch). In der nächsten Szene wird er zu einem Freund getragen, und anstatt der erst einmal seine blutenden Wunden versorgt, kocht er ihm erst einmal ein Ei. Daraus schlossen wir: Nur Helden essen Eier...
Am nächsten Tag (und eine ungemütliche und kalte Nacht später) ging es endlich auf zu unserem grossen Abenteuer, auf das wir uns schon tagelang freuten: eine downhill-tour auf der Strasse des Todes (camina de la muerte). Ich muss sagen, die Luft wird ganz schön knapp auf 4800m... es ist ein Gefühl, als ob einem jemand auf den Brustkorb drückt. Zum Glück erging es keinem wirklich schlecht, aber ich fühlte mich an diesem Tag einfach nicht wohl. Ich war froh, als die Ausrüstung in La Cumbre verteilt wurde und wir uns auf den Weg nach unten machten. Der Landschaftswechsel innerhalb nur kurzer Zeit war faszinierend. Zuerst fuhren wir durch eine Art Steinwüste, doch schnell wurde das Gras immer dichter und unten auf 1600m angekommen, befanden wir uns in üppigem Regenwald, mit Schlingpflanzen, bunten Vögeln und... Moskitos...

Hier noch der link zu meinem webFotoalbum und einigen Bildern von La Paz:
http://picasaweb.google.com/lena.buehler/LaPaz
Ah, und bevor ichs vergesse: Zur Grupo 5 gehören: Angela und César (zwei Peruaner, Angela arbeitet bei vivenura Peru), Nico und Christine (zwei Franzosen, sie arbeitet als guide für französische Gruppen), Suzie (unsere Freiwillige im Blindenzentrum in Puno), Alivey (alias speedy gonzales), Dennis (arbeitet momentan mit Alivey bei Polysius in Mollendo), Ulf (unser Programmierprakti), Marc y Marc (der Freund meiner Chefin Isabel und ein Freund aus Deutschland) UND ... ICH
Montag, 22. Oktober 2007
Ueber 500.000 Freiwillige fuehrten die Volkszaehlung im ganzen Land durch, doch leider konnte das Projekt nicht abgeschlossen werden. Vor allem in laendlichen Gemeinden dauert die Zaehlung noch bis 4. November an.
Ob das Ergebnis des Zensus aber repraesentativ ist, bleibt offen, denn viele Haeuser wurden einfach nicht gezaehlt und es wird vermutet, dass Frageboegen von einigen Freiwilligen selbst ausgefuellt wurden. In den Strassen stand das Leben gestern still, es bestand Ausgehverbot von 8h morgens bis 18h abends.
Auch ich war von der Umfrage betroffen, da ich nachts zuvor auf einer Party eines Freundes war und dort übernachtet hatte. Und da Peru ja ein sehr korrektes und bürokratisches Land ist, durfte ich mich nicht davor drücken. Ich musste Fragen zu meiner Person an sich, Wohnort (bin ja hier offiziell nur Touristin...), Schulabschluss, Religionszugehörigkeit, etc. beantworten... alles halb so schlimm und prinzipiell eine gute Idee, aber da die Fragebögen von Minderjährigen Schülern ausgefüllt wurden, zweifel auch ich am Ergebnis
Mittwoch, 17. Oktober 2007
Volkszählung



- Wieviele Personen leben in diesem Haushalt?
- Wieviele Autos besitzt die Familie, wieviel elektrische Geräte
- Monatseinkommen
- etc.
Es kursieren wilde Gerüchte über das Ereignis. Hier in AQP wird befürchtet, dass Tagelöhner und Strassenhändler die Ausgehsperre nicht einhalten werden, um ihren Unterhalt auch an diesem Tag sichern zu können und das Militär die Strassen überwachen wird. Ob es wohl stimmt, dass man eingekerkert wird, wenn man sich trotzdem auf die Strasse wagt? Ich probiere es lieber nicht aus, und mach mir einen gemütlichen Tag im Garten.
Donnerstag, 11. Oktober 2007
Huacachina
Wir hatten uns ein Wochenende bei Charmo in Huacachina organisiert. Wir das sind Ulfito (unser Programmierpraktikant), Lena (eine Freiwillige), Morgane (unsere französiche Praktikantin) und natürlich ich. Für nur 2.50 Euro die Nacht konnten wir quasi fast privat bei Charmo (einem Vertragspartner von viventura an der Pazifikküste) unterkommen. Huacachina ist eine Oase mitten in den berühmten Sanddünen Icas... ein grünes Plätzchen, auch beliebt bei Peruanern, aber vor allem bei Hippies und Israelis. Den ganzen Samstag über sonnten wir uns im Schatten der hohen Palmen an der Lagune, abends ging das Abendheuer endlich los: eine Buggytour durch die Wüste... ich war total aufgeregt, ich hatte schon viele Horrorgeschichten gehört, aber die Tour übertraf meine Erwartungen bei Weitem. Es war besser als Achterbahnfahren! Erst die steilen Dünen hoch, dann mit Karacho wieder hinunter, dazwischen ein Stop zum Sandboarden (mit Snowboards liegend die Sanddünen runterrasen) oder Fotos schiessen... es war herrrlich und ein richtiges Abendheuer. Plötzlich stutzten wir: mitten in der verlassenen Wüste sollte da eine Kokainfabrik stehen? Legal? Nein, alles nur ein Scherz, es handelte sich um eine Hühnerfarm mit besonders ruhebedürftigem Geflügel. Der Sonnenuntergang über den Hügeln war ein Traum. Bei Dunkelheit ging es wieder zurück ins Camp.
Am nächsten Morgen wurden wir mit einem grossen alten Chevrolet abgeholt. Ein Begleitfahrzeug fuhr uns hinterher zum Schutz - es gab wohl schon öfters Überfälle in der Region. Wieder durch die Wüste ging es nun dieses Mal ca 50km bis ans Meer, vorbei an altem Meeresgestein, das heute ca 300müNO liegt. Wir stoppten auch an alten Inkagefäßen, die die Ureinwohner vor hunderten von Jahren in den Dünen liegen ließen und die durch den Sand und das trockene Klima konserviert wurden. Am Strand angekommen hielt uns nichts mehr in unseren Kleidern... ab ins Wasser... aber brrr... es war bitterkalt und wir hielten es kaum länger als eine Minute darin aus. Mit einem Bierchen legte ich mich gemütlich an den Strand, war schon fast weggedöst als alle aufschrien... ich konnte mich noch retten, aber eine riessen Welle spülte alles weg was nicht niet und nagelfest war... Meine Wanderschuhe, Flipflops und Mütze fand ich total durchnäßt nahe einer kleinen Höhle wieder... meine Sonnenbrille war leider wie vom Erdboden verschluckt. Es war mir unbegreiflich, warum uns eine Art Tsunamiwelle erfasst hatte, obwohl wir mehr als 20m vom Meer entfernt lagen. Nach diesem Schrecken packten wir unsere Sachen und besuchten eine Horde Seelöwen an einem einsamen Felsen - wie süß! Dann zeigte uns Charmo noch etwas ganz besonderes. An bestimmten Stellen suchte er nach alten Inkagefäßen aus Ton... und... fand tatsächlich ein gut erhaltenes Stück. Auf dem Markt läßt sich soetwas für ca 1000$ verkaufen, doch leider darf man es nicht aus dem Land ausführen. Wir warn überglücklich. Auf dem Nachhauseweg genoss ich noch einmal die Stimmung der Wüste- lange gelbe Wellen stehen in starkem Kontrast zum blauen Himmel. Plötzlich traute ich meinen Augen kaum, ich sah einen See, mal etwas größer, mal etwas kleiner. Konnte das möglich sein, mitten in den Dünen? NEIN, es war eine Fatamorgana, eine Illusion wie im Märchen!
Link zu pics: http://picasaweb.google.com/lena.buehler/Huacachina
Sonntag, 30. September 2007
Link
http://picasaweb.google.com/lena.buehler/DownhillPichuPichu
Downhill Pichu Pichu
Wir kamen als letzte ans Ziel, doch mit einer guten Ausrede: im letzten Drittel platzte mein Reifen, das Rad schlenkerte heftig und ich hatte Mühe, nicht zu stürzen. Die Abfahrt dauerte fast 3 Stunden, unten trafen wir uns alle wieder in einem Bergdorf. Aber - Jan (mein Mitprakti) war weg. Wir warteten lange, suchten die letzten Kilometer ab, fragten Dorfbewohner, keiner hatte ihn gesehen. Was tun? Es wurde bald dunkel und wenn er wirklich im Graben lag, dann konnte das ganz schön gefährlich werden. Wir bekamen einen Tipp, dass jemand einen Radfahrer mit gelbem Shirt, gelbem Helm und gelben Haaren gesehen hätte... das musste er sein, doch auch auf den folgenden 20km bis runter in die Stadt - keine Spur von ihm. Dann, endlich angekommen am office, lehnte er gemütlich - er war nur 5 min vor uns zu Hause angekommen und war in windeeile die 20km zurückgerast, vorbei an den gefährlichsten Ecken AQPs. Er hatte unseren Treffpunkt verfehlt und kuzerhand entschieden, vor Anbruch der Dunkelheit zurück nach Hause zu fahren. Natürlich waren alle erleichtert, das hätte auch böse enden können.
Abends gabs dann zur Belohnung noch die 'Theologie vom Fleisch' (Trilogie ,-)) im besten Restaurant der Stadt. Die Tour ist wirklich sehr zu empfehlen, mit ca 40$ ist man dabei- inklusive guide und Jeep, der einen immer begleitet.
Heavy Metal und Poppkorn...

Kaum zu glauben aber wahr, es war wie im Kino, jeder holte sich eine Tüte Poppkorn und ein Bierchen dazu. Nicht, dass die Latinos kein Feuer im Arsch hätten, aber Rockkonzerte gehen bei uns anders ab... kaum einer tanzte oder sang mit, alle standen ganz ruhig auf ihren Plätzen und schunkelten ein wenig. Wir hingegen brachten die Party in Schwung und feierten bis wir uns kaum noch auf den Beinen halten konnten und uns um 3h morgens ein Taxi suchten.


Samstag, 22. September 2007
Link zu Fotos
http://picasaweb.google.com/lena.buehler/ErdbebenPiscoIca
Sozialtour
In der Schule findet ab kommenden Montag eine Gesundheitskampagne statt. Ca 80% der Schulkinder in San Juan Apostol sind von Parasiten befallen. Ihnen sollen Medikamente verabreicht und die Zähne untersucht werden. Wir werden 3 Ärzte und eine Ernährungswissenschaftlerin bezahlen, die alle 320 Kinder therapieren.
Auch in unsrem Blindenzentrum in Puno tut sich was. Eine Reisegruppe hat sich bereit erklärt für ca 10 Kinder eine Brille zu bezahlen, wodurch ihnen das Leben ungemein erleichtert werden kann. Ob die Operation eines Sehbehinderten Jungen umgesetzt wird, ist noch nicht klar, aber wir fanden heraus, dass es ein Krankenhaus gibt, das in besonderen Fällen umsont operiert.
Von den größeren Projekten abgesehen, war es diesen Monat mein Ziel, die Überraschungspost der Kinder an die Paten zu versenden. Das ist gar nicht so einfach, denn es muss erst ein Freiwilliger gefunden werden, der die ca 400 Briefe mit nach Deutschland nimmt, von wo aus sie dann an die Paten verschickt werden. Schaffe ich es nicht, bekomme ich leider auch einen Tag weniger Urlaub, also... Daumen drücken! Die Post ist zwar schon eingetütet, aber leider hat sich noch keiner bereit erklärt, die Post auch mitzunehmen.
Ich habe hier übrigens ganz tolle Kinderbilder von den Schul-und Kindergartenkinder der Region, die leider keinen Paten haben. Meine Idee ist es, die Bilder nach Deutschland zu schicken (auf meine Kosten) und vielleicht könnten wir so etwas wie eine Versteigerung in Schopfheim organisieren. Ich denke, so würden ein paar extra Euro zusammenkommen, die wir dann einer Einrichtung spenden könnten. Bei Interesse bitte melden!
So, das wars für heute. Ich gehe gleich noch auf ein Konzert in der Stadt, 30.000 Menschen werden erwartet, ich kenne keine einzige Band bin aber sehr darauf gespannt - peruanischer Rock! Morgen gehts endlich zum 1. Mal ans Meer, wenn es auch nicht schön sein soll (Mollendo), aber ich will es trotzdem sehen. Ich berichte euch morgen davon!
Ich drück euch! Lenita
Mittwoch, 19. September 2007
Meteoriteneinschlag bei Puno

Der Aufprall verursachte ein leichtes Erdbeben, das jedoch nur in der unmittelbaren Umgebung spürbar war und keine Beschädigungen anrichtete. Was für ein Objekt den Einschlag verursacht hat ist zur Stunde noch unklar. Möglicherweise handelt es sich um den Einschlag eines Meteoriten. Zwar kommt es weltweit immer wieder zu Meteoritenfällen, dass dabei jedoch ein Einschlagskrater entsteht, ist sehr selten. Geologen und Physiker der Universität San Augustin (UNSA) sind derzeit unterwegs, um die Absturzstelle zu untersuchen.
Berichten zufolge klagen einige Bewohner des Ortes als Folge des Einschlages über Kopfschmerzen und Übelkeit sowie über Atemwegsprobleme. Der Grund hierfür ist unbekannt. Das peruanische Gesundheitsministerium hat ein Team aus sieben Medizinern in die Region geschickt. Darüber hinaus ist niemand zu Schaden gekommen. Auch befanden sich keine Gruppen von viventura in der Nähe.
Sonntag, 16. September 2007
Fiestas, fiestas, fiestas
Am Mittwoch ging es dann gleich weiter mit Feiern: mein Mitprakti Jan hatte seinen 30. Auch hier gab es wieder Torte, viele Glückwünsche und abends ein leckeres Essen. Donnerstag abend kam dann Babs spontan vorbei mit einer Flasche Rum. Wir machten es uns im Wohnzimmer gemütlich und philosophierten über die Welt. Ich hatte mich am Nachmittag zum ersten Mal im Fitnessstudio angemeldet und eine persönliche Anweisung an allen Geräten erhalten. War sehr effektiv, aber abends ging es mir dann richtig beschissen und am nächsten Morgen hatte ich kaum noch eine Stimme. Im unterkühlten Trainingsraum hatte ich mir eine fette Bronchitis eingefangen... Samstag abend war allerdings die Abschiedsparty von Babs, unserer ehemaligen Cheffin und ich musste wieder fit werden - Ich ging in die Apotheke und hab mir so ziemlich alles verschreiben lassen, was auf dem peruanischen Markt erhältlich ist. Das System ist eigentlich ganz witzig: Am 1. Schlater läßt man sich kurz beraten, die Apothekerin schreibt einige Namen auf den Zettel. Damit geht man zum 2. Schalter und bezahlt. Dann wird man an den 3. Schalter verwiessen, wo man die Medikamente abholt und wenn man dann Fragen zur Einnahme hat, geht man zurück zum 1. Schlater. Man kann hier auch Tabletten einzeln kaufen, d.h. man sagt, ich hätte gerne 2 Aspirin, 4 Paracetamol und noch eine Novalgin.
Abends war ich schon wieder einigermassen fit und bereit für das Saufgelage. Wir trafen uns abends um 20.30 im Split 2, geführt von einem Kroaten. Überall hingen Fotos von früheren Jahren, auch von Beckycita. Ich hatte mir vorgenommen, nichts zu trinken, aber Miguel, mein Chef bestand darauf, dass ich einen Pisco mit Limonensaft probiere, das mache mich wieder fit. Das Zeug war so bitter, brrr, aber es half, heute morgen konnte ich schon wieder reden.
Gegen 12:30 ging es dann zur nächsten Fiesta: eine Art kulinarisches Strassefest mit allen Gerichten der Provinz Arequipa. Überall roch es verfüherisch und ich entschied mich für eine chope de camarones (Suppe mit Flusskrbsen, Kartoffeln, Reis, Kürbis, Mais und einer milchigen Flüssigkeit) - muy rico! Musiker spielten im Hintergrund, wir hatten uns einen guten Platz gesichert, dann ging es richtig ab: eine Gruppe Negro-Peruaner (Abkommen der früheren afrikanischen Sklaven) spielten zum Rumba auf. Freiwillige wurden nach vorne gebeten, jeder zeigte sein Talent, dann trat eine Gruppe hübscher junger Frauen auf, aufreizend angezogen, und bewegeten sich schwungvoll zum heissen Rythmus. Jeder Europäer hätte sich da lächerlich gemacht, es war der Hammer! Zum Nachtisch wurde mir Queso helado empfohlen. Gefrorener Käse? Nein, ein hausgemachtes Eis aus Kokusnuss, Milch und Zimt.
Aber diese Woche brachte nicht nur fiestas mit sich. Ich führte zum ersten Mal eine Gruppe zu unserem Sozialprojekt, der Schule San Juan Apostol. Ich war heilfroh, dass ich von Babs begleitet wurde, denn die Gruppe war stinksauer, da ihnen ein besseres Hotel versprochen wurde. Da aber diese Woche die Conventión minera (Mienenkonferenz) in der Stadt mit 20.000 Menschen war, konnten wir ihnen kein besseres Hotel arrangieren. Die Touristen waren zwischen 65 und 78 Jahre alt und sehr dekadent, standen in der Ecke, knipsten ein paar Fotos und wollten sich nicht auf die Kinder einlassen... Meine 2. Gruppe, am Donnerstag war da ganz anders. Es war ein älteres Päarchen, das seine Nichte, eine Freiwillige, im Kindergarten Alto Jesus besuchen wollte. Bepackt mit Milch, Luftballons und Nektarinen überraschten wir die 15 Kinder, tanzten und sangen mit ihnen und teilten das Obst und die Spielsachen aus.
Ihr seht, hier ist immer etwas los, langweilig wird einem hier nicht. Auch die Sprachschule besuche ich fleissig weiter, lerne neue Vokablen und frische die Grammatik auf. Manche sagen sogar, dass mein Spanisch schon ziemlich fliessend ist ,-)
Ich würde mich freuen wieder mal was von dem einen oder anderen zu hören!
Eure, Lenita
Montag, 10. September 2007
Geburtstagsparty am Titikakasee
Mit dem Bus fuhren wir erst einmal ca 6 Stunden von Arequipa nach Puno für 15 Sol (3.80 Euro). Es gibt relativ gute und renommierte Busse, wie Cruz del Sur oder Julsa, andere sind eher nicht empfehlenswert, wie Flores oder Ormeno. Leider haben wir grade an diesem Tag den falschen erwischt. Flores hatte am Freitag abend 2 Unfälle mit 2 Toten und vielen Schwerverletzten, allerdings wollte uns keiner einschüchtern und wir wurden nicht informiert... Es ging allerdings alles gut, eine Schnecke hätte uns auf dieser Strecke überholen können, aber lieber so, als das Gerase auf der Kurvenstrecke. Wir überwindeten insgesamt 1500 Höhenmeter und oben angekommen ploppten die Ohren ganz schön. Die erste Nacht verbrachten wir in einer posada, einer Art guesthouse. Um 1h nachts angekommen, wollten wir noch ein Bierchen trinken gehen, doch die Bürgersteige waren hochgeklappt, es gab noch nicht einmal Wasser...
Am nächsten Morgen wurden wir von unserem Chef Miguel abgeholt und mit leichter Verspätung zum Boot gebracht. Dort trafen wir auch eine unserer Freiwilligen, namens Susie, die in Puno einige Monate im Blindenzentrum arbeitet. Zusammen gings erst auf die Uros, die schwimmenden Inseln. Die Inselbewohner bauen aus Wurzeln und Schilfgras richtige Inseln und kleine Häuschen drauf. Allerdings müssen sie sich nach ca 6 Monaten eine neue Bleibe suchen, da die Schilfinseln dann sinken.
Nach weiteren 3 Stunden Fahrt mit einem Tuckerboot kamen wir in Amantaní an, einer relativ grossen Insel mit ca 5000 Einwohnern. Die Leute dort leben von der Landwirtschaft, dem Fischfang und seit einigen Jahren auch vom Tourismus. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt und ich teilte mir mit meinen beiden Mädels ein Zimmer bei einer sehr netten Familie. Es gab weder Licht noch fliessend Wasser, draussen, hinter dem Haus stand ein Klohäuschen, die 'Küche' lag in einem separaten Häuschen, es wurde über offenem Feuer gekocht und wir genossen unsere erste Mahlzeit: ein Teller Kartoffeln mit einem mini-Stückchen Käse. Lecker, es machte satt, aber doch sehr spartanisch. Nach kurzer Pause ging es auch schon weiter: Die Besteigung unseres ersten 4000ers. Von 3800m (Höhe des Titikakasees) ging es kontinuierlich Bergauf, richtung einem heiligen Tempel der früheren Inkas. Alle 20 Meter blieb ich keuchend stehen, schnappte nach Luft und versuchte mich weiter zu motivieren. Es war bitterkalt und oben angekommen fing es auch noch an zu regnen (sehr ungewöhnlich für diese Jahreszeit, aber El Nino wird dieses Jahr erwartet). Trotzdem haben sich die Strapazen gelohnt, man sah Bolivien und einen tollen Sonnenuntergang - ich war stolz wie Oscar ,-) Wieder unten angekommen gab es eine warme Mahlzeit: Hirsesuppe, danach Reis mit Nudeln. Auch sehr ungewöhnlich aber lecker. Nachts gab es eine fiesta für uns Touris. Viele verkleideten sich mit den traditionellen Kostümen der Inselbewohnern, wir machten den Spass allerdings nicht mit, da es uns vorkam wie der Ausverkauf ihrer Kultur. Unsere Jungs machten allerdings alle schlapp. Einer gab sich seinem Cocarausch hin, die anderen waren blau nach einer Flasche Bier.
Nach eingen spassigen Tänzchen fielen auch wir um 21.30h todmüde ins Bett, wir feierten nicht einmal in meinen Geburtstag rein.
Früh morgens wurde ich dann von einem heisseren 'Happy Birthday' geweckt. Mit Eiswasser wurden die Zähne geputzt. Wir setzten uns in die verrauchte Küche, aßen eine Art Pfannkuchen mit der obligatorischen Erdbeermarmelade und eilten zum Boot, das schon wieder um 8am ablegte. Nun ging es auf die Nachbarinsel Taquile, bekannt für ihre webenden Männer. Nach einem steilen Aufstieg ging es entlang bewirtschafteter Terassen, kleinen Häuschen mit Geranien und bettelnden Kindern (Foto? 5 Sol = 1,25 Euro). Es war wie im Frühling, die Sonne brannte vom Himmel, die Vögel zwitscherten, schwer bepackte Esel kamen uns entgegen, der See glitzerte... Es war der Hammer! Zum Mittagessen gab es frische Forelle aus dem See und wir genossen die kurze Pause bevor unser guide zum Abstieg pfiff: 500 steile Stufen zurück zum Boot. Wir keuchten und mussten aufpassen, dass wir nicht ausrutschten. Die Einheimischen joggten mit halben Kühlschränken und Gasflaschen den Berg hoch - was für eine Kondition!
Zurück auf dem Boot, hingen wir gemütlich einige Stunden lang auf dem Deck ab, hörten Musik oder dösten in der Sonne. Punkt 15.30 wurden wir wieder von Miguel, unserem Chef, abgeholt. Er organisierte eine tolle Mokkabuttercremetorte (was für ein Wort) mit 'Feliz cumpleanos Lena'... ich war seelig ,-)
Nachts um 23h kamen wir wieder heil in Arequipa an. Diesmal hatten wir einen guten Bus gewählt, allerdings raste der die Strecke entlang, mir wurde Angst und Bange in den engen Kurven.
Da ich tagsüber ja nicht erreichbar war, holte ich mir meine Geburtstagswünsche persönlich zu Hause per skype ab. Es war ein toller Geburtstag, obwohl mir meine Familie und Freunde schon auch gefehlt haben. Vielen lieben Dank für all die Glückwünsche! Heute abend darf ich noch mein Geschenk einlösen: ein tolles Essen in einem Restaurant namens Zigzag! Yummi!
Saludos, Lenita
Sonntag, 2. September 2007
Meine Arbeitsaufgaben
Viventura unterstüzt in Arequipa insgesamt: eine Schule, 6 Kindergärten, 1 Altersheim und 2 Suppenküchen mit einem Beitrag von 25 Euro pro Tourteilnehmer und zusätzlichen Spendengeldern. Damit werden Lebensmittel und Schulmaterialien gekauft, und auch größere Kampagnen, wie z.B. der Aufbau der Schule (jedes Jahr kommt ein Klassenzimmer hinzu, Kosten 10.000 $), Gesundheitsförderung und ein Wasserprojekt am Titicacasee unterstützt.
Am Freitag habe ich meine erste Touristengruppe auf eines unserer Projekte geführt (jede Tour in Peru kann ein Projekt besuchen). Wir haben die Kinder in unsere Schule überrascht und eine Englischklasse besucht, die von 2 unserer Freiwilligen unterrichtet wird. Erschreckend fande ich, dass es dort, obwohl es noch zur Stadt Arequipa gehört, keinen Strom noch fliessend Wasser gibt. Die Kinder haben Sportunterricht auf einem Betonplatz in der Mitte, alles ist umgeben von Steinen, kein Baum, kein Gras, keine Blumen. Obwohl die Schule recht gut ausgestattet ist, fehlt es hinten und vorne an Schulutensilien, wie Büchern, Schreibsachen, Stühlen und Tischen...
Mittags wird ein Essen an alle Kinder ausgegeben, das von viventura und dem MVC (christlicher Verein, der die Schule führt) gespendet wird. Die Eltern zahlen einen kleinen symbolischen Beitrag von c.a. 20Eurocent am Tag. Trotz all der Armut waren die Kinder so glücklich, wir haben mit ihnen gesungen und gespielt. Immer wenn wir ein Foto gemacht haben, wollten sie sich auf dem display sehen und haben geschrieben:'das bin ich, das bin ich'
Viventura unterstüzt die Kinder auch durch sogenannte Patenschaften, d.h. man kann eine Patenschaft für ein Schul- oder Kindergartenkind übernehmen und zahlt monatlich 10 Euro. Das Geld fliesst dann direkt an die jeweilige Einrichtung. Das Kind selbst freut sich immer über Post aus Deutschland oder ein kleines Päckchen zum Geburtstag oder Weihnachten. (Bei Interesse: www.viventura.de)
Ihr seht, es gibt viel zu tun und ich habe das Gefühl, dass mir das richtig Spass machen wird.
Hir noch der link zu einigen Fotos der letzten Tage:
http://picasaweb.google.com/lena.buehler
Besito, Lena
Samstag, 1. September 2007
Dienstag, 28. August 2007
Bin heil in Arequipa angekommen!

Nun bin ich also wohlerhalten in AQP angekommen. Lima war erst einmal ein Schock, nasskalt, dreckig, Stassen verstopft, viel Armut, aber glücklicherweise musste ich dort nur eine Nacht verbringen. Gleich am darauffolgenden Morgen habe ich meinen Koffer fuer 12$ von Lima nach AQP per Bus verschickt, der auch tatsächlich nach einiger Verwirrung vollständig ankam. Mit Jan (Mitprakti) wohne ich nun in einem netten Hotel mitten in der Stadt. AQP ist wirklich schön: spanisches Flair, von der Größe her etwa so eine Mischung aus Lörrach und Freiburg, trotzdem hat es fast 1Mio Einwohner (kleines Stadtzentrum aber grosse Fläche)!. Gleich nach meiner Ankunft in AQP durfte ich an einem 3 tägigen Seminar in einem Luxushotel auf dem Land teilnehmen, da unser Sozialbereich, in dem ich arbeiten werde, komplett umgestellt werden soll. Dazu später mehr. Seit Montag führen wir die Übergabe durch. Sissi, meine Vorgängerin erklärt mir alle Aufgaben, macht mich bekannt mit allen Beteiligten und zeigt mir die Sozialprojekte. Auch davon werde ich euch später mehr berichten.
Nach anfänglichen Magen-Darm-Problemen gehts mir jetzt wieder rundum gut (man könnte fast sagen, ich wachse und gedeihe), täglich scheint die Sonne vom Himmel, nur nachts wird es bitterkalt mit Temperaturen unter 8Grad Celsius. Wenn ich am Freitag erst mal in mein Zimmer im Bürogebäude eingezogen bin, habe ich auch regelmäßig Internet und halte euch natürlich immer auf dem Laufenden!
Muchos saludos y besote! Lena
Sonntag, 19. August 2007
Schweres Erdbeben in Peru
Macht euch keine Sorgen, ich halte euch auf dem Laufenden.
Lena
Freitag, 17. August 2007
Useless facts about me that you will remember anyway...
- Ich gehöre zur 'Thailand - schnell hinwollen' Gruppe und bin auch Mitglied von 'Thank God, I'm a Bühler'
- Ich kann alles ausser Hochdeutsch und
- Ich bin symbadisch und das ist gut so: Schwobe schaffe, Badner denke
- Der dritte Zeh meines rechten Fusses ist länger als der zweite
- Mittagsschlaf ist mein Lieblingshobby und
- wer Öpfelbabbe mit Brägel nicht kennt, verpasst das Schönste im Leben!
YES, THAT'S MEEEE!!!
Sonntag, 5. August 2007
DANKE, THANK YOU, MUCHAS GRACIAS
... nochmals an alle meine 'Stars' fuer die tollen Geschenke... ich war wirklich platt und hätte das alles nie erwartet!
Der Abschied von euch ist mir wirklich schwer gefallen, aber, wie ein altes Sprichwort sagt: You always meet twice in life!
Haltet die Ohren steif und mich auf dem Laufenden, eure Lena
Montag, 23. Juli 2007
It was a very good year...
Time flies when you are having fun!
Das musste auch ich hier in Frankfurt lernen. Nach nun einem ganzen Jahr bei Star Alliance Services GmbH am Frankfurter Flughafen, packe ich am Samstag schweren Herzens meine Koffer. Dieses Jahr war unheimlich lehrreich, doch vor allem habe ich wunderbare Freunde gefunden, und es faellt mir nicht leicht, diese hier zurueck zu lassen. Ich denke vor allem an ein paar wenige wahnsinnig faszinierende Personen, die mich immer wieder zum lachen bringen konnten, mit denen ich naechtelange durchfeierte und die ich wahnsinnig vermissen werde! Mit wem trinke ich in Zukunft meinen Late auf dem Balkon? Wer traellert mir jetzt schon morgens etwas ins Ohr (Lena, du hast es oft nicht leicht...)? Und wem kann ich mich so herrlich ueber das scheussliche Kantinenessen aufregen???
In einem Jahr sind viele spannende Dinge passiert, die ich hier kurz anreissen moechte:
- Gastfamilie Hof hat mich fuer 6 Wochen adoptiert und mich wie ihre eigene Tochter behandelt, nachdem ich kein Zimmer in FRA downtown finden konnte
- Kanutrip im Taunus bei stroemenden Regen
- Ausflug nach Dublin mit Jenny (shopping bis zum umfallen)
- Besuch der Frankfurter Buchmesse (Wie konnte ich erwarten, dass man dort tatsaechlich Buecher kaufen kann?)
- Stipvisite bei Regina in Jena/Erfurt (mein erstes Mal im nahen Osten)
- Muenchentrip mit Celine (Mitpraktikantin) und Besuch bei Kerstin (Ich liebe Maß im Hofbraeuhaus)
- Weihnachten auf der oesterreichischen Alm - Familie und Luxus pur
- 3 Wochen backpacken in Singapore/Malaysia on my own (Maenner stehen auf blond ,-)
- Erneuter Besuch bei Nina in Dublin (Irish stew: 14 €)
- Weekendtrip nach Barcelona, venezolanische machos und typische Tapas bei angenehmen 25 Grad
- Besuch der Bremer Stadtmusikanten (die gibts tatsaechlich!)
- Afterwork Parties im Living XXL
- Langes Skiwochenende in Zermatt mit den Jedermaennern, viel Alkohol, Skat und Huettenzauber
- Mein erster run: JP Morgan Chase (5,6 km und ich lebe noch!)
- Empfang einiger Besucher, u.a. meine Eltern, Marc&Martin, Markus, Alina, Leo, Anja, Mareike,...
- Halbjahresvertrag im gym (Lena treibt Sport! Hat sich dann aber auch wieder ganz schnell erledigt...)
- Weihnachtsshopping in Götheburg/Schweden mit meinem Papa
- Wochenende in Stuttgart bei Jutta und Karlsruhe bei Alina, including 'DAS FEST'
- Clubben, chillen, shoppen, partying, dinieren (afrikanisch, indisch, Thai,...)
Aber jetzt heisst es erst einmal: Peru - yo vengo!
Ab Ende August 2007 werde ich fuer ein halbes Jahr bei viventura in Arequipa im Sozialbereich arbeiten, mein Spanisch verbessern und mich mit Studien des südamerikanischen, männlichen Wesens beschäftigen! Und wer mich jetzt fragen moechte, wie es danach weitergeht, dem werde ich sagen: No lo se (Keine Ahnung), ich lasse es auf mich zukommen.
Hasta luego!
Lena - la trotamundos